Gestern fand nach langer Planung das zweite Sub6 Treffen von Bernhard Langerbein in Hamm statt. Schon auf der Eurobike erhielt ich die Einladung zu diesem Treffen und freute mich sehr darauf…
Auch die An- und Abreise sollte nicht langweilig werden, da ich zusammen mit Günter und Klaus Mai reiste. Eventuelle Vorurteile gegen das 3,35kg Rad von Günter konnte ich vorab verwerfen, da es sich als schwierig herausstellte ihn telefonisch zu erreichen – er war mit dem leichtesten Rad der Welt trainieren!
Nachdem wir, wie auch einige andere, vom Stau gebremst etwas zu spät in Hamm eintrafen waren wir positiv überrascht: Die Partyscheune Goeke ist keineswegs eine Scheune sondern eher ein moderner Partyraum. Recht schnell füllte sich dieser Raum mit 24 Leichtbaufreaks und deren 20 Rädern, alle natürlich unter 6kg.
Bernhard begrüßte alle Teilnehmer sehr freundlich und wies nach Erhalt der fairen Anmeldegebühr von 10€ auf das Buffet hin. Den Rest des Tages konnten wir, während wir mit unseren Gleichgesinnten diskutierten und sehr viele schöne Räder bestaunten, uns mit Kuchen, belegten Baguettes, Suppe und Kaffee die Pfunde anfressen, die unseren Rädern fehlten.
Unter den Besuchern fanden sich nicht nur private Leichtbauer sondern auch Vertreter von einigen Firmen. Neben dem Schirmherr Bernhard Langerbein (Bike Tuning Parts), Jürgen Kaiser (XX-Light-Bikes), Stefan Schmolke (Schmolke Carbon), Matthias Schmolke (Schmolke Titan) und Nils Wiedemann (FairwheelBikes) kamen auch Oliver Grest und Andreas Hanke, die ihren Rahmen und ihren Vorbau vorstellten. Beide Teile sind zu 100% in Deutschland aus Carbon gefertigt.
Der 110mm lange Vorbau – welcher steifer als ein F99 sein soll – wiegt inklusive Titanschrauben 58,8g und überzeugt durch sein gutes Finish. Ob es Oliver Grest und Andreas Hanke damit gelingt an den Erfolg von Axel Schnura anzuknüpfen, der seine AX-Lightness Sättel zum ersten Mal 2001 beim ersten Leichtbautreffen von Bernhard Langerbein zeigte, wird sich noch herausstellen. Potenzial ist aber sicher vorhanden! Mehr zum Vorbau und zum Rahmen folgt in einem zweiten Artikel.
Zur Mittagszeit sollte dann der Beweis stattfinden: Leichtbaubikes sind fahrbar, oder etwa nicht?
Mit knapp über 15 Fahrern fuhren wir los, wobei sich ein Teil der Anwesenden leider vor der Tour verabschieden musste. Nachdem wir auf den ersten 7km mehrfach anhalten mussten um Sättel verschiedener Fahrer fest zu ziehen konnten wir den Rest der Tour ohne weitere Zwangsstopps absolvieren. Ein Fahrer, der sein Rad jedoch hier zum ersten Mal fuhr, musste leider zurückgelassen werden. Der Rest fuhr die Tour, wobei sich Günter Mai und Nils Wiedemann von der Gruppe absetzten um etwas schneller fahren zu können als das restliche Leichtbauvolk. Doch auch wir hatten auf unseren 56km mit einem 29er Schnitt sehr viel Spaß. Somit war auch nach kurzen Startschwierigkeiten der Beweis erbracht, dass die anwesenden Leichtbauräder einsatzfähig waren.
Nach der Tour hatten wir wie schon davor die Gelegenheit alle Räder zu betrachten, zu wiegen und natürlich angeregt zu diskutieren. Klaus Mai hatte sein mobiles Fotostudio aufgebaut. Ein paar Leichtbauer nahmen das Angebot auch in Anspruch und ließen ihre Räder professionell ablichten.
Sehr interessant fand ich es einmal alle leichten Laufräder in mein Rad zu bauen um diese anzusehen, zu fotografieren und teilweise auch Probe zu fahren. Egal ob Tune mit Zipp, Tune mit Reynolds, LEW oder verschiedensten Lightweightmodellen. Alles war vor Ort.
Gegen 21 Uhr machten wir uns nach einem gelungenen Tag, der uns sicher lange in Erinnerung bleiben wird, wieder auf den Heimweg. Auch Bernhard Langerbein war mit diesem Tag zufrieden und freute sich. Seine Aussage „Ich hätte nicht gedacht, dass die Leichtbauräder so vielseitig und unterschiedlich aufgebaut sind.“ kann ich nur bestätigen. Im Namen aller Teilnehmer bedanke ich mich hier nochmals bei Bernhard für die Organisation dieses schönen Tages und hoffe auf ein drittes Leichtbautreffen von Bike Tuning Parts.
Weitere Fotos von Klaus Mai:
