Am heutigen Freitag präsentiert Shimano die erste eigene elektronische Schaltung. Knapp 5 Jahre haben die Japaner nun seit dem Programmstart an der Serienreife getüfftelt. Herausgekommen ist ein Schaltsystem mit beeindruckenden Zahlen.
67 Gramm leichter als die 7800er Serie und nur rund 68 Gramm schwerer als die 7900er Serie sollen die elektronischen Komponenten ab Januar 2009 im Handel erhältlich sein. Der Preis ist bis jetzt noch unbekannt, sollte aber deutlich über dem der mechanischen Gruppe liegen.
Die Federn wurden im Schaltwerk durch kleine Servomotoren ersetzt, die durch eine 7.4V Lithium-Ionen Batterie in einem eigenen Gehäuse gespeist werden. Ãœbrigens entfällt das lässtige Einstellen – das Schaltwerk justiert sich automatisch!
Geschaltet wird durch kleine „Buttons“, die an gewohnter Stelle am Brems-Schalthebel angebracht sind. Somit ist keine Umgewöhung von Nöten. Eine spezielle Version für Triathlon und Zeitfahren wird folgen. Ein kurzer Druck auf den Schaltknopf und schon wechselt die Kette die Position auf den Kettenblätter oder der 10fach Kassette.
Die kleine Li-Ionen Batterie soll laut Shimano rund 1.000km halten, wobei sie aber nicht näher auf die Schalthäufigkeit eingehen. Das dies gerade im Rennbetrieb eine frische Batterie von Nöten macht, zeigt die diesjährige Tour de France wo bei Gerolsteiner Fahrer Fabian Wegmann unterwegs auf einer Etappe die Schaltung den Dienst quittierte. In solchen Situationen tröstet auch die nur 90-minütige Aufladezeit des Akkus nicht hinweg.
Zitat: „Doch auf einmal konnte ich nicht mehr schalten. Im Moment bin ich mit einer elektronischen Schaltung unterwegs und ich konnte einfach nicht mehr den Gang wechseln. Ich hoffe mal für unsere Mechaniker, dass der Akku nicht leer war. Ist auf jeden Fall ziemlich bitter gelaufen… Ich hatte zu dem Zeitpunkt 53/14 gekettet, musste also durch diese fiesen Wellen mit einem richtig großen Gang durch, das war der Hammer. Dann hat es noch ewig gedauert, bis Christian Henn mit dem Teamwagen zu mir vorfahren konnte.“
Shimano hat nun vorgelegt, jetzt ist der Verbraucher am Zug, ob die elektronische Variante überhaupt eine größere Chance hat, sich am Markt zu etablieren. Bei Mavic hat es bekanntermaßen Mitte der Neunziger nicht geklappt…