Magura Marta…
Die Kleine mit extrem viel Power.
Leicht, Leichter,…
noch leichter ? Bei dem aktuellen Gewicht meiner Magura Marta Bremse tritt dieser Gedanke des öfteren auf. 664 Gramm und damit knapp 200 Gramm leichter als eine hydraulische Felgenbremse aus dem gleichen Haus. Aber kann eine derart am Limit gebaute Bremse auch wirklich funktionieren ? Und dies nicht nur eine Saison lang. Nachdem Mitte 2001 die ersten Bilder der neuen Scheibenbremse des schwäbischen Bremsenspezialisten durch die Presse gingen, gab es für mich kein halten mehr. Diese Bremse wollte ich haben ! Dabei war es zu Anfang gar nicht so einfach eine zu bekommen. Die Auslieferung der Bremse stimmte mit meinem „Wunsch-Montage-Zeitpunkt“ nicht ganz überein. Aber nach langem Hin- und Her, hatte ich einen Karton mit dem Gelbem Magura Logo ergattern können.
Die technischen Daten…
Der erste Fahreindruck:
Eine sehr bissige Scheibenbremse. Keine, die in dieser Gewichtsklasse spielt, greift beherzter zu. Ãœber einen etwas weicheren Druckpunkt, als ich z.B. von einer HS33 gewohnt bin, lässt sich die Marta doch immer perfekt dosieren. Dauerbremsungen werden aber mit dem „alten, grünem Magura Blood“ etwas getrübt. So wandert der Druckpunkt bei diesen Belastungen spürbar. Diesem meiner Meinung nach kleinerem Problem kann man mit dem neuartigen blauen „Royal Blood“ etwas Abhilfe verschaffen. Zwar ist der wandernde Druckpunkt nicht komplett eliminiert, aber doch wesentlich gemildert. Trotz harter Beanspruchung verzögert die Marta das Bike aber immer sicher zum Stillstand. Auch die Standfestigkeit der Beläge geht in Ordnung. Einen Satz Beläge alle 4000 Kilometer spricht für eine standhafte Belagsmischung. Auch die Abnutzung der Bremsscheiben tendiert gegen Null. Dabei wurde die Rundlinge bei manch Abfahrt bis zur „Weißglut“ getrieben. Seit 2 Monaten setze ich nun auf die ca. 20% leichteren gewellten Scheiben der SL- Ausführung. Diese wurden übrigens für 2004 auch in die „normale“ Version übernommen. Erst war ich etwas skeptisch, gegenüber diesen „Minimal- Scheiben“. Doch nach einem längerem Einfahren kann ich nun fast keinen Unterschied zur alten gelochten Version feststellen. Zwar werden die SL- Scheiben „sichtbar“ heißer, doch verliert die Marta keineswegs dabei an Bremspower. Zumindest nicht im Mittelgebirge 😉
Gewichtstuning an einer Scheibenbremse ?!
Ob dies sinnvoll, oder gar lebensgefährlich ist, bleibt dahingestellt. Jedenfalls bin ich mit meinen Tuningmaßnahmen sicher nicht ans Limit gegangen. Nachfolgend soll aber darauf hingewiesen werden, das die nun folgenden Tipps nur auf eigenes Risiko umzusetzen sind !!! Nun gut, das meiste lässt sich sicher mit dem Schrauben- Tuning aus der Bremse holen. Dabei werden alle Schrauben durch welche aus Titan und an weniger belasteten Stellen mit Schrauben aus Aluminium getauscht. Im einzelnen sind dies:
Bremssattel: DIN 912 M6x18mm
Bremsscheiben: M5x10mm mit Torx- Kopf
Bremshebel: DIN 912 M5x15mm
Bremssattel:
hier kommen eine 16mm(unten) und eine 20mm(oben) lange zum Einsatz. Ich empfehle hierfür eher die Titanschrauben von syntace, mit konischen kopf etwas leichter als die zylindrischen von Titan Concept. Im Preis dürften sie sich nicht allzu viel nehmen. Letztere sind aber auch zu gebrauchen 😉
Die syntace gibt’s im Fachhandel bei Starbike oder Bike Components
Möglicherweise, muss man die 20mm schrauben 1-2mm absägen, will man hier auf Nummer sicher gehen, kommen auch unten exakt abgesägte 20mm Schrauben zum Einsatz
Bremsscheiben:
Leider gibt es meines Wissens nach keine baugleichen Schrauben aus Titan. Eine Möglichkeit besteht in der Einzelanfertigung, was aber sicher unverhältnismäßig teuer sein wird. Eine andere Möglichkeit wäre der Einsatz von Titan Sechskantschrauben in gleicher Dimension, was für mich aber aus ästhetischen Gründen entfällt. So fahre ich weiter die Originalschrauben bis mir jemand eine Quelle für Torx- Titanschrauben nennen kann.
Edit: Mittlerweile bekommt man Tox-Titan Schrauben. Ich werde diese demnächst mal testen 😉
Bremshebel:
Hier Kommen DIN 912 Aluschrauben zum Einsatz.
Die Schraube zur Hebelweiteneinstellung (DIN 912, M4x20)und den Sicherungsstift für die Beläge sind des weiteren auch durch Aluminium ersetzbar.
Durch Austausch der oben aufgelisteten Schrauben kann man ca. 34 Gramm an beiden Bremsen sparen.