Leider sind gute leichte Bikeparts meist sehr teuer und teilweise auch selten… doch lohnt sich der Kauf von gebrauchten Parts?
Auf den ersten Blick schon. Immer wieder finden sich in Teilebörsen oder Onlineauktionen fast neue Leichtbauteile. Mit ein wenig Glück kann man diese zu einem guten Preis kaufen.
Leider ist die Vorgeschichte von gebrauchten Parts oft nicht wahrheitsgemäß beschrieben. Oft wird so aus defekten oder angeschlagenen Leichtbauteilen noch viel Geld gemacht.
Eine drastisch steigende Anzahl an Reklamationen ohne einen Kaufbeleg registrierte Schmolke Carbon in den letzten Jahren. Stefan Schmolke berichtet, dass immer mehr Lenker mit eindeutigen Sturzschäden zur Reklamation eingeschickt werden. Angeblich seien sie sturzfrei, gekauft wurden sie aber gebraucht…
Da bei Gebrauchtkäufen nur selten der Kaufbeleg an den neuen Besitzer weitergegeben wird, hat dieser in einem solchen Fall ein Problem.
„Die Verkäufer von solchen Angeboten wissen oft gar nicht, welche Gefahr von einem Lenker mit Sturzschäden ausgeht. Dass der Zweitbesitzer bei der Nutzung des erworbenen Lenkers ein lebensgefährliches Risiko eingeht, weiß er nicht, den Verkäufer interessiert es nicht!“ meint Stefan Schmolke – Inhaber von Schmolke Carbon.
Doch was ist mit angeblich neuen Parts, welche zu extrem günstigen Konditionen im Internet angeboten werden?
Auch hier ist Vorsicht geboten! Produktpiraterie gibt es nicht nur bei teuren Klamotten oder Uhren. Mittlerweile werden auch vereinzelt gefälschte Fahrradteile in Umlauf gebracht.
Uli Fahl – Inhaber der Firma Tune – berichtet von einem zur Reklamation eingesendeten Tune Vorbau: „Zuerst schickte der Kunde nur die Kappe der Lenkerklemmung ein und ich wunderte mich über die M5er Schrauben. Wir verwenden in unseren Vorbauten schon immer stabilere M6 Schrauben“, sagt Uli Fahl. Nachdem der Kunde den kompletten Vorbau eingeschickt hatte, sah er es sofort: Der defekte Vorbau war kein Tune Fabrikat! Es war ganz klar ein Nachbau des Tune Modells und verfügte sogar über ein aufgelasertes Tune Logo.
Auch zahlreiche Produkte, die denen von Tune sehr ähneln, sind käuflich zu erwerben. Jedoch sind diese Naben und Schnellspanner „technisch hinterher“, wie Uli Fahl sagt. Hier schützen die Patente das Originalprodukt.
Wir haben an dieser Stelle nur die Möglichkeit, ihnen zu empfehlen, sich vor dem Gebrauchtkauf genauestens über das Angebot zu informieren. Wenn die Möglichkeit besteht, sollten sie die Ware vor dem Kauf besichtigen. Und auch wenn es etwas teurer ist: Nicht auf Kosten der Sicherheit sparen!