Light-Bikes und der deutsche Meister

Es war eine sehr kleine (aber feine) Veranstaltung und eigentlich habe ich dieses Rennen nur besucht, weil ein Freund der dem MTB Sport erst seit 2 Jahren verfallen ist nun unbedingt mal ein Rennen fahren wollte.

Kluth in Action

Ich kannte die Strecke von früheren Rennen als eine sehr flache und wenig fordernde Runde durch den Oberhausener Ruhrpark. Schon Anfang/Mitte der 90’iger wurde dort Jahr für Jahr (wie natürlich auch in diesem Jahr) der Bezirksmeister „rechter Niederrhein“ ermittelt. Also nix wie hin, denn um Rennluft zu schnuppern war es gerade das Richtige. Dort angekommen fuhr ich eine Proberunde und war völlig überrascht. Die Strecke hat sich derart abgeändert, dass von einer „wenig fordernden Runde“ bei weitem nicht mehr gesprochen werden konnte. Es ging nun über einen nur ca. 1Km kurzen Rundkurs der sowohl technisch, als auch konditionell überaus anspruchsvoll war. Kurz beschrieben: wir fanden eine MTB-taugliche BMX Strecke vor die zwar Spass ohne Ende machte, aber permanentes antreten, abbremsen, wieder antreten usw… erforderte und so die Fahrer gnadenlos zermürbte. Na Prost Mahlzeit dachte ich mir nur.

Es kam aber noch besser: am Start tauchte dann plötzlich der amtierende deutsche Meister der alten Säcke (Senioren I) auf. Ich dachte ich bin im falschen Film, warum treibt sich ein Michael Bonnekessel auf einem so winzigen Rennen herum ? Naja, machen wir das beste draus: die Startaufstellung war sehr übersichtlich und so kam ich sehr gut auf Rang 4 liegend raus. Bereits in der ersten Runde konnte ich den Dritten und Zweiten überholen und … ich konnte es nicht fassen … da tauchte der deutsche Meister vor mir auf. Wie, was, fährt der nur spazieren ? So habe ich mich doch tatsächlich die nächsten 3-4 Runden mit gesundem Abstand hinter ihm halten können, wobei es dann auch dabei blieb. In meiner Euphorie und maßlosen Ãœberschätzung mit ihm mithalten zu können, brach ich dann bitterlich ein und bekam die Kurbel nicht mehr so richtig rum. Es dauerte nicht lange und ich wurde überholt, konnte mich dann aber etwas berappeln und hielt den dritten Rang.

Treppchen

Bleibt noch eins zu sagen: es ist ein irres Gefühl mit dem deutschen Meister „über zu fahren“ und dann noch auf einem solchen Kurs nicht von ihm überrundet zu werden (bei nur ca. 4 Minuten Fahrzeit pro Runde). Noch besser ist allerdings ein Erinneringsfoto auf dem Treppchen mit einem solchen Kaliber. Dem Freund ist es bei seinem ersten Rennen leider nicht so gut ergangen: er hatte gegen Ende des Rennens einen Durchschlag und hat das Rennen deswegen aufgeben müssen.
Danke an Michael Bonnekessel für dieses Erlebniss und danke an den Blau-Gelb-Oberhausen für die schöne Veranstaltung und tolle Strecke.

Schreibe einen Kommentar