Storck Rebelion 1.0 – Poshbikes Limited Edition im Portrait
Nicht immer endet Leichtbau in der schwarzen Tristesse des Kohlefaser-Einerleis. So zeigt Poshbikes – Haustuner von Markus Storck – schon seit Jahren, dass so manches bunt eloxierte Aluminiumschräubchen letztendlich das I-Tüpfelchen jeden umfangreichen Tunings darstellt.
Neuestes Modell aus England ist ein Rigidbike von Storck.
Flamin Lite, so der Name der extravaganten Lackierung ist gewiss nicht jedermanns Vorstellung von Unterstatement, doch passt genau diese Farbkomposition perfekt zu Storcks neuem Topmodell Rebelion 1.0.
Der massive Rahmen, welcher es gerade mal auf 1.079 Gramm bringt, besitzt unter dem auffälligen Flamendesign ein Kleid aus 1K Gewebe, der teuersten Art Kohlefaser zu verweben.
Apropos teuer. Auch bei der Ausstattung wurde mit unter nicht gespart, im Gegenteil. Auf den sündteuren Kohlefaserfelgen kleben Mountainbike-Schlauchreifen der Serie XC1 von Tufo mit knapp unter 500 Gramm. In der Mitte des Laufradsatzes drehen sich seltene 24 Loch King/Kong Naben von Tune. So komplettiert wiegt der Radsatz ohne Reifen gerade mal 1140 Gramm!
Die Hope Mini Scheibenbremse wurde mit 59 Gramm leichten, nitrierten Aluminium-Bremsscheiben und einigen Alu- und Titanschrauben erleichtert. Für das Messemodell der diesjährigen Eurobike in Friedrichshafen kamen Kohlefaserbremsscheiben zum Einsatz. Ohne Harz werden die Scheiben zwei Monate unter hohem Druck gepresst. Die Bremsbeläge bestehen aus dem gleichen Material. Die Kosten belaufen sich hierbei auf 1800€ pro Bremsscheibe. Aber vielleicht erkannte der Lieferant den Seltenheitswert dieser gebackenen Scheiben und hat sich selbige unter den Nagel gerissen, wer weiß…
Im Steuerrohr steckt eine Rebel Gabel von Markus Storck – ebenfalls in Flamin Lite Lackierung, welche große Ähnlichkeiten mit einer Klein-Gabel aus vergangenen Zeiten aufweist. Die Gabel belastet die Waage mit 590 Gramm und wird durch einen F99 Vorbau aus dem Hause Syntace an Ort und Stelle gehalten, garniert mit leichten schwarz- und goldeloxierten Aluminiumschrauben.
Schmolkes TLO Lenker ist die Basis für die leichten ebenfalls goldeloxierten Hope Bremshebel mit einlaminiertem Posbikes Schriftzug. Komplettiert mit Shimano Daumenhebel welche auf Paul Thumbies Platz nehmen. Auch hier werden goldeloxierte Schrauben zum optischen Feintuning der 120 Gramm leichten Schalteinheiten eingesetzt, welche durch Powercordz Verbindung mit Schaltwerk und Umwerfer aufnehmen.
Das Kürzel TLO findet sich auch in Sachen Sitzzone wieder. Schmolkes TLO Sattelstütze bildet die Verbindung zwischen AX-Lightness Phoenix Sattel und Rahmen. Geklemmt wird mit einer Token Aluklemmschelle, welche stark an ein Modell von M2Racer erinnert.
Schaltwerk und Umwerfer entstammen dem XTR Regal vom japanischen Komponentenriesen Shimano. Auch hier wurde von der Messekonfiguration mit Precision Teilen abgewichen. Ein Paar Aluminiumschrauben und CFK-Schaltröllchen ersetzen die Originalteile. Zwischen diesen Röllchen schlängelt sich auf dem Weg zu den Kohlefaserkettenblätter von Poshbikes, eine goldene KMC Kette mit gelochten Bolzen und Kettenglieder.
Am Hinterrad greift die Selbige in aus dem Vollen gefräste Alumniumzähne des Poshbikes Custommade Ritzelblocks mit extremen 116 Gramm in 11-32er Abstufung.
Im Tretlagerbereich kommen bewährte Leichbauteile zum Einsatz. Ein Vierkantlager von Uli Fahl hält die Verbindung zwischen Rahmen und den, in Tunerkreisen sehr beliebten PowerArms Pro aus Bad Camberg aufrecht.
Ein Fahrtest blieb uns leider verwehrt, nicht nur wegen der kostspieligen Airbrush-Lackierung durch Custom Shack, sondern zusätzlich Mangels Bremsflüssigkeit in den Hope Bremsen. Eine eingebaute Wegfahrsperre sozusagen.
Poshbikes um Andy Wallis haben mit dem Limited Edition des Storck Rebelion 1.0 mal wieder gezeigt, dass sie das Handwerks des Tunings schon seit einigen Jahren beherrschen. Poshbikes waren es auch, die schon vor sechs Jahren die nur eingefleischten Tuner bekannten Kohlefaserfelgen von Paul LEW verbauten, lange bevor der Hype um die LEW Laufradsätze aufkam und alle Welt von einem unbekannten kleinen Hersteller aus Las Vegas sprach. So erinnern wir uns gern an ein Scenario Rennrad zurück, welches sie auf damals fast sagenhafte sechs Kilogramm erleichterten.
In etwa soviel wie das neueste Werk aus England mit 6200 Gramm, nur diesmal mit deutlich breiteren Reifen!