Seit ein paar Tagen befindet sich ein Canyon Ultimate CF 9.0 MD zum Dauertest in unserer Redaktion. Canyon hat die Preise der Ultimate CF-Reihe reduziert und sie mit der Magura MD 80 R ausgestattet. Der Preisvorteil liegt je nach Modell zwischen 200 und 300€, woraus sich ein Gewichtsvorteil von ca. 200g gegenüber der ursprünglichen Konfiguration mit Rock Shox Reba ergibt. Für 2699€ wechselt das Bike den Besitzer.
Das Rad ist sehr hochwertig ausgestattet. Es finden sich Anbauteile wie Syntace Duraflite und F99, Selle-Italia SLR Kit Carbonio auf Ritchey WCS. Der Antrieb besteht aus XTR Kurbel, XT-Kassette und Kette und die Schaltbefehle werden über SRAM X0-Trigger an das entsprechende X0-Schaltwerk weiter gegeben. Zum Stillstand kommt das Bike mit der Formula Oro Puro (180/160) die mit den Matchmaker-Schellen die Schalthebeln anbindet. Auf den DT-Swiss 1450 Laufrädern sind Schwalbe Furious Fred 2.0 hinten, sowie Racing Ralph´s in 2.1 vorne montiert. Die Laufräder nehmen die Formula-Scheiben mit einem Centerlock-Adapter auf, um auch für die Zukunft gerüstet zu sein. Der Kenner entdeckt natürlich sofort die serienmäßig verbauten Tune Schnellspanner. Das Gewicht des Rades liegt bei 9,0kg ohne Pedale.
Der Rahmen besticht mit vielen individuellen Details und tritt so erfreulich aus der Masse hervor. Seit dem Produktstart Anfang 2007, wird der Rahmen mit UD-Sichtfläche gefertigt. Die Knotenpunkte sind in schwarzem Klarlack getüncht, da der Rahmen, bedingt durch die Tube-to-Tube Technik, an diesen Stellen nicht sehr gleichmäßig erscheinen würde.
Markant ins Auge sticht der Ãœbergang Oberrohr zu Sitzrohr, der wie eine Finne ausgestaltet ist. Ein kleines Detail ist die „Sattelite-Zugführung“, die es erlaubt mittels einer Schraube die drei durchgehenden Leitungen einfach zu verlegen, ohne dass man z.B. die Scheibenbremse extra zerlegen müsste.
Das Sattelrohr ist mehrfach in Durchmesser und Geometrie variiert, um schlussendlich fast quadratisch an das sogenannte „Super Size-Hohlkammer-Tretlager“ anzuknüpfen. Es kommt hier ein E-Type Umwerfer zum Einsatz.
Die asymmetrischen Sitzstreben, sind unterschiedlich voluminös ausgeführt um den Brems- und Antriebskräften zu trotzen. Die Ausfallenden sind 3-D geschmiedet und sollen die Bremswärme zuverlässig abführen. Das Schaltwerk sitzt an einem auswechselbaren Schaltauge.
Die insgesamt sehr muskulöse Erscheinung des Rahmen, findet sich auch am Steuerrohr wieder. Die Gabel wird in einem vollintegrierten FSA-Steuersatz gelagert.
Nimmt man nun Platz, so erfreut man sich an dem aufgeräumten Cockpit, da die Matchmaker-Schellen für Platz sorgen. Die hauseigenen Griffe sind nicht zu dick und dämpfen gut, die Barends kennt man von anderen Herstellern und sind im Markendesign gelabelt. Die verbaute Magura Durin MD 80 R mit Lenker-Lockout arbeitet souverän und unauffällig. Der Hebel ist schwergängiger als ein Poplock-Hebel von Rockshox, jedoch ist dies nicht weiter dramatisch. Die Sitzposition ist recht sportlich. Bei einer Rahmenhöhe von 470mm, hat das Oberrohr eine Länge von 600mm. Folglich geht dieses Bike entsprechend gut bergauf. Die Formula Bremsen verblüffen durch ihren Biss und vermitteln zu jeder Zeit viel Sicherheit. Feine Vibrationen schluckt der Rahmen sehr gut, sodass sich ein komfortables Fahrgefühl einstellt. Die DT-Swiss Laufräder sind mit 28 Speichen bestückt und laufen absolut rund. Es kommt am Hinterrad der bekannte Freilauf mit Stirnverzahnung zum Einsatz. In Kombination mit der Schwalbe-Bereifung ergibt sich eine sehr schnelle Kombination für trockene und feste Böden.
Der erste Eindruck des Rades ist durchweg positiv und macht Laune auf mehr. Ein paar Tuning-Tipps für kleines Geld wären leichtere Griffe (z.B. Procraft), Flaschenhalterschrauben aus Aluminium & Titanschrauben für den F99.