KCNC Testbericht – Part I


Seit der Vorstellung des großen KCNC-Tests sind ein paar Wochen vergangen und an dieser Stelle berichten wir Euch über unsere ersten Eindrücke.

Die MTB Kurbel ist sauber verarbeitet und relativ leicht. Die Kettenblätter haben Tuningpotential, dass durch Tausch gegen Mitbewerber-Produkte oder „Dremeln“ reduziert werden kann. Die Montage gestaltet sich einfach und simpel, zudem liegt eine ausführliche Anleitung dem Produkt bei. Der erste Fahreindruck ist sehr positiv. Es ist keine Verwindung spürbar, Kettenblatt und Kette berühren zu keinem Zeitpunkt den Umwerfer und eine Auslenkung ist nicht erkennbar. Zum Thema Umwerfer muss man allerdings erwähnen, dass es Probleme mit Topswing Umwerfern geben kann. In Kombination mit dem kurzen 113mm Innenlager kann der Käfig nicht weit genug nach innen schwenken. Abhilfe schafft hier ein Downswing Umwerfer oder eine 118mm Achse. Am besten einfach vor der Bestellung nach einer Empfehlung fragen. Die schmalere Kettenlinie kann aber auch z.B. für 2-Fach Fahrer eine verbesserte Schaltbarkeit, der Kassette bedeuten. Die Kettenblätter schalten sehr gut, im direkten Vergleich zu Shimano auf Deore XT-Niveau – XTR Kettenblätter haben mehr Steig- und Fallhilfen. Wie halbar das Innenlager ist, wird sich im Laufe des Tests zeigen.

Die Barends sind absolut sorglos. Erfreulich war das geringe Anzugsmoment, (3Nm) welches ausreichte um den Stummeln halt auf dem Syntace Duraflite zu geben. Die Riffelung liegt angenehm in der Hand, die Länge ist ebenfalls ausreichend. Zum Vergleich, die Smica´s sind ca. 15mm kürzer und dabei schwerer. Wer die Stopfen entfernt, wird mit 6g Gewichtsersparnis belohnt. Findige Bastler verschließen die Löcher mit Deckeln aus Kohlefasern oder kürzen die Stopfen ein.

Die KCNC Sattelschnellspanner gefallen uns durch ihre gute Passgenauigkeit, Verarbeitung und Klemmkraft. Die Hebel sind zwar kurz, dafür schneiden sie sich jedoch nicht so sehr in die Finger ein wie die Tune Spanner. Die Gewinde machen einen soliden Eindruck und geben beim einschrauben ein „sattes“ Gefühl wieder. Alle Kontaktpunkte wurden sauber abgeschmiert, dies ist leider nicht immer selbstverständlich.

KCNC Brake
KCNC Brake

Alexander Köhler benötigte beim Montieren und Einrichten der Bremsen etwas Geduld, da sich an der Hinterradbremse der Schraubbolzen in die Unendlichkeit drehte, was aber recht schnell repariert war. Letztendlich ist das Setup ähnlich des einer Zero Gravity-Bremse und somit – bis auf die etwas langatmige Zentrierung – relativ einfach. Ein Plus für die Bremse ist die leichte Zerlegbarkeit, falls Einzelteile eloxiert werden sollen. Die Bremsschuhe machen einen soliden Eindruck und besitzen zudem eine Finne an der Unterseite. Dieses Rudiment vergangener Tage, diente zur schnellen Justage der Bremsschuhe bei Laufradwechseln o.ä., sorgt aus Perspektive des Leichtbaus aber eher für unnötiges Gewicht. Die Triple-Compound-Bremspads sorgen auf Aluminiumfelgen für solide Verzögerungswerte.

KCNC Brake

Die beigelegten Carbonpads wurden bisher nicht verwendet. Das Bremsverhalten bezeichnet Alexander als gewöhnungsbedürftig. So vermittelt die Bremse beim kräftigen Zupacken ein weiches und später dann hartes Gefühl, woran auch die Führungsnut beider Bremsarme, zur Erzeugung einer parallelen Bewegung, nichts ändern kann. Die Bremskraft ist ebenbürtig mit einer Zero Gravity, kann aber nicht an eine Dura Ace heranreichen, ein Vergleich den Viele angestellt haben, der aber unrealistisch erscheint. In den folgenden Wochen sollen die Bremsen vermehrt auf längeren Abfahrten getestet werden.

Die keramikgelagerten Schaltungsröllchen fallen durch angenehm leisen Lauf auf und verrichten bisher ihre Arbeit unauffällig und präzise.

Michael Maage testet derzeit die 122 Gramm schwere Aluminium-Scandium-Titan-Kassette und ist bisher zufrieden, so ist sie relativ geräuschlos für eine Aluminium-Kassette und wechselt die Gänge recht harmonisch, ist aber im direkten Vergleich zum Original von Campagnolo in Sachen Performance dennoch unterlegen. Ein leichter Verschleiß ist aluminiumtypisch schon nach wenigen hundert Kilometern sichtbar, dass Ausmaß bzw. die restliche Haltbarkeit ist allerdings noch nicht zu deuten.

Die Laufradschnellspanner gefallen Michael und Alexander gleichermaßen gut. Sie sind sehr leicht, sehr gut verarbeitet und funktionieren recht gut. Die leider etwas kurzen Hebel machen den Radwechsel etwas schwerfälliger als bei Tune und Co.

Der zweite Teil des Test wird an dieser Stelle innerhalb der nächsten Tage zu lesen sein…

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